ÜBERGABE DER NEUEN PRIMARSCHULE IN EMBOREET
Ende September konnte ECLAT die neue Lenaitunyo Primary School in Emboreet an die Distriktregierung als für den Schulbetrieb zuständige Behörde übergeben. Das Magazin Chrismon hatte Anfang 2020 in einem Artikel des Fotojournalisten Claudio Verbano über das Schulmädchen Pendo berichtet, das täglich viele Stunden von ihrem Zuhause zur Schule gehen muss – und abends wieder zurück. Chrismon hat die Entscheidung von upendo und ECLAT, in der Wohnnähe dieses Mädchens (und vieler anderer Kinder) eine neue Schule bauen zu wollen, zu einem Spendenaufruf genutzt. Die Resonanz darauf war so groß, dass wir erheblich mehr Gebäude bauen konnten als zunächst geplant. Da auch Fly&Help bzw. DERPART unser Projektvorhaben finanziell unterstützten, konnten bis Ende September fünf neue Klassenräume mit Schulmöbeln, ein Doppelwohnhaus für Lehrer (für die es dort ansonsten keine Wohnmöglichkeiten gibt) und neue Toilettenanlagen gebaut und übergeben werden. Pendo und viele andere Kinder in dieser Gegend von Emboreet haben nun einen vertretbaren Schulweg zu ihrer neuen Schule. Und die anderen Schulen in Emboreet sind dankbar dafür, dass viele ihrer Kinder nun an einer anderen Schule unterrichtet werden, sodass sich die Zahl der Kinder in den Klassenräumen spürbar reduziert – einmal abgesehen davon, dass nach wie vor viel zu viele Kinder in einer Klasse sind.Neben dieser neuen Schule konnten wir auch die Erweiterungs- und Renovierungsbauten an drei weiteren Primarschulen abschließen und den Distriktregierungen übergeben: am 12. September 2020 in Terrat im Simanjiro-Distrikt, am 25. September in Loongung (Simanjiro) und am 26. September in Lengijape (Monduli), Wir danken Fly&Help und Entrepreneurs for Knowledge für die Geldmittel für diese Projekte.
Bei allen Übergabefeiern konnte ECLAT auch Lehrmaterial wie Schulhefte und Stifte an die Kinder übergeben, für die selbst diese eine unerschwingliche Kostbarkeit sind.
ZWEITE AUSBAUSTUFE DES HANDWERKERZENTRUMS
In den vergangenen Jahren haben wir im Simanjiro-Distrikt (und darüber hinaus) die Infrastruktur von Schulen deutlich erkennbar verbessern können. Die Zahl der Schüler ist in dieser Zeit deutlich gestiegen, auch die der Sekundarschüler. Aber die meisten von ihnen schaffen es nicht, sich für eine akademische Weiterbildung zu qualifizieren. Damit sie aber im Distrikt die Möglichkeit einer alternativen Weiterbildung erhalten, haben upendo und ECLAT in den vergangenen zwei Jahren ein Zentrum zur Handwerkerausbildung gebaut. Dort werden bereits seit Mitte des vergangenen Jahres junge Menschen aus dem Distrikt zum Maurer ausgebildet, Jungen wie Mädchen. Nach wie vor kommen nämlich die meisten Handwerker, die in dieser Gegend an unseren und anderen Projekten arbeiten, von außerhalb. Nun also erlernen einheimische Jugendliche ein Handwerk, mit dem sie sich später ein Einkommen erwirtschaften können. Wir hoffen, dass sich viele im Distrikt niederlassen und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Heimat beitragen werden. Die Mittel für den Bau des Zentrums haben das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und die DER Touristik uns zur Verfügung gestellt. VETA, die staatliche tansanische Behörde für handwerkliche Ausbildung, hat das Zentrum vor einem Jahr übernommen und betreibt es.Bereits Anfang Oktober dieses Jahres konnte ECLAT mit dem Ausbau des Zentrums für die Ausbildung von Schreinern und Schlossern beginnen – dank der zugesagten Geldmittel der beiden o.g. Organisationen. Mitte des kommenden Jahres sollen hier die ersten Jugendlichen ihre Ausbildung in diesen Fachdisziplinen beginnen, ebenfalls Jungen wie Mädchen. Und durch die Etablierung einer dualen Ausbildungsform möchten wir zusammen mit einigen pädagogischen Weiterbildungsmaßnahmen für die Lehrer die Ausbildung auch inhaltlich verbessern.
BAUARBEITEN IM FRAUENZENTRUM
Die Arbeiten von ECLAT zur Stärkung der Frauen sind auch in der Corona-Krise nur kurzzeitig zum Erliegen gekommen; das Leben geht in Tansania inzwischen wieder sei¬nen gewohnten Gang. Regelmäßig kommt wieder eine Frauengruppe für eine Woche ins Seminarzentrum, um dort mit den beiden Lehrerinnen über ihre Gruppe, ihre eigene persönliche und familiäre Situation, Kindererziehung, Hygiene, Geburtenregelung, wirtschaftliches Handeln, eigene Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge mit den ihnen gewährten Mikrokrediten u.v.m. zu sprechen und zu beraten. Seit der Eröffnung des Zentrums im Oktober 2017 kommen regelmäßig Frauen für einige Tage ins Zentrum. Leider war das Wohnhaus für die beiden Lehrerinnen und deren Familien von Anfang an zu klein geplant. Es gab neben der separaten Küche und Toilette nur zwei kleine Schlafräume und ein kleines Wohnzimmer – für beide Familien zusammen. Dank der Überstützung durch die Fürsorge- und Bildungsstiftung baut ECLAT zurzeit zwei weitere Räume an das Wohnhaus an. Und die beiden Lehrerinnen freuen sich auf mehr Platz zum Wohnen und Leben zusammen mit ihren Kindern – was sich dann mit Sicherheit auch auf die Ausbildung der Frauen im Zentrum positiv auswirken wird.Fotos: ECLAT Development Foundation (September – Oktober 2020)